Archiv Weltgebetstag
2014 Ägypten
Am Freitag, den 7. März 2014, werden Menschen weltweit den Gottesdienst von christlichen Frauen aus Ägypten feiern und sich mit dem Land am Nil beschäftigen. Dort führten Massenproteste Anfang 2011 zum Sturz des Präsidenten Husni Mubarak. Unter den Protestierenden waren auch viele junge Frauen. Ein Jahr später folgten Parlaments- und Präsidentschaftswahlen, aus denen die sunnitisch-islamistische Bewegung der Muslimbrüder als stärkste politische Kraft hervorging. All diese Ereignisse bilden den Hintergrund des Weltgebetstagsthemas 2014 „Wasserströme in der Wüste“ und der dazugehörigen Gottesdienstordnung, die Christinnen aus Ägypten erarbeitet haben.
Für die Frauen aus Ägypten ist die Wüste Teil ihres Lebensumfeldes. Über 90 % der Fläche Ägyptens besteht aus Wüsten. Im Niltal und Nildelta leben auf rund 4 % der Fläche 99 % der Bevölkerung. Die Hauptstadt Kairo gilt mit etwa 18 Mio. EinwohnerInnen (samt Umland) als eines der am dichtest besiedelten Stadtgebiete der Welt. Der Lesungstext des Gottesdienstes aus Ägypten erzählt, wie Jesus und die Samaritanerin jeweils „lebendiges Wasser“ weitergeben (Joh 4,3-42). Die biblische Geschichte wird übertragen auf die Situation während der Revolution 2011, als Frauen für kurze Zeit gleichberechtigt mit Männern für Freiheit und Demokratie auf die Straße gingen.
Das Motto des Weltgebetstages stammt aus Jes 43,19 und drückt Gottes Verheißung aus, dass die Wüste erblühen wird. Diesen hoffnungsfrohen Aspekt aus Jes 43,19 greifen auch die Schreiberinnen der Gottesdienstordnung zum Weltgebetstag 2014 auf. Sie blicken in die Zukunft und erzählen uns, was das ägyptische Volk und die Kirchen erwarten: soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit, Frieden und Sicherheit. Sie sagen: „Das ist einer der Wasserströme Gottes in der Wüste.“