Weltgebetstag
WGT 2020 kommt aus Simbabwe
08.07.2019
Simbabwe ist eine Republik im südlichen Afrika, zwischen Südafrika, Botswana, Sambia und Mosambik. Mit einer Größe von ungefähr 390.500 km ² ist es etwas größer als Deutschland. Der Name Simbabwe bedeutet „Steinhäuser“ und erinnert an das Großreich Simbabwe, in dem im 13. Bis 15. Jahrhundert mit Bodenschätzen, Elfenbein, Hirse und Gold gehandelt wurden. Der britische Minenmagnat brachte das Land in den 1890er Jahren unter britische Führung, 1965 erklärte die weiße Regierung einseitig ihre Unabhängigkeit und enteignete die Bevölkerung systematisch. Das Apartheidsregime endete nach mehrjährigem blutigem Befreiungskampf in den 1960er und 1970er Jahren, dem sogenannten zweiten Chimurenga, bei dem ca. 20.000 Menschen ihr Leben ließen.
Am 18. April 1980 erfolgte die Erklärung der Unabhängigkeit und die Wahl des Revolutionsführers Robert Mugabe zum Präsidenten. Dieser baute in den 80er Jahren das Bildungssystem aus und schaffte deutliche Erleichterungen für die überwiegend schwarze Bevölkerung, etablierte aber einen Geheimdienst und ging unerbittlich gegen Oppositionelle vor. Zwischen 1983 und 1987 ließ er im Matabeleland mehr als 20.000 Menschen töten.
2017 putschte sich Emmerson Mnangagwa an die Macht, Mugabes rechte Hand und Drahtzieher der Massaker. Da er Kontakte zur EU aufnahm und sich als Reformer gab, hoffte das Land auf den dringend notwendigen Neuanfang. Denn seit 2000 hat das Land mit einem wirtschaftlichen und politischen Niedergang zu kämpfen. Mangelnde Infrastruktur, Zusammenbruch der (Export-)Landwirtschaft, fehlende Devisen, Misswirtschaft und Korruption führten zu steigenden (Lebensmittel-)Preisen. Die Inflation stieg ins Unermessliche. Statt einer Landeswährung existieren Schuldscheine, das sogenannte RTGS-Buchgeld. Da auch dieses von Entwertung betroffen ist, basiert das Überleben auf Tauschhandel und Improvisation. Gut 90% der Menschen sind ohne formale Arbeit und auf sich allein gestellt. Selbst in den Städten wird an jeder freien Stelle Mais oder Kohl angebaut.
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Bild: „Rise! Take Your Mat and Walk” © Nonhlanhla Mathe