Theologie
#frauensuchenfrieden: ökumenischer Frauengottesdienst auf dem Katholikentag
03.06.2024
In großer ökumenischer Vielfalt, schwesterlicher Verbundenheit und vereint in der Sehnsucht nach Frieden haben wir am Freitag, 31. Mai 2024, den Frauengottesdienst auf dem Katholikentag in Erfurt gefeiert. Wir - das ist nicht nur der Christinnenrat (aus dem Team der EFiM nahm die Leitende Pfarrerin Eva Lange teil), sondern das sind auch die 800 Gottesdienstbesucher gewesen! Diese große Resonanz berührt uns sehr.
Die Predigt hielt die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelische Kirche in Deutschland, Kirsten Fehrs. Sie predigte über die Geschichte von Naamans Heilung (2. Könige 5, 1-14) und prangerte die weltweite Gewalt gegen Frauen an. "Keine Toleranz dafür, dass die Würde von so vielen Menschen, von so vielen Frauen in so vielen Ländern dieser Erde mit Füßen getreten wird", sagte die Hamburger Bischöfin am Freitag im Erfurter Dom. Man dürfe sich nicht abfinden mit gewalttätigen Despoten, mit Machtmissbrauch und Diskriminierung.
Ein besonderes Kapitel sei die Gewalt, vor allem sexualisierte Gewalt, die Frauen in Kriegen erleiden. "Soldaten oder bewaffnete Milizen nutzen ihre Macht und den Zusammenbruch rechtsstaatlicher Kontrolle aus, um auf grausamste Weise Frauen in ihrer Integrität zu zerstören. Strafverfolgung müssen sie ja meist nicht fürchten", sagte Fehrs in ihrer Predigt. Auch unabhängig von unmittelbaren Kampfhandlungen seien Frauen in Kriegs- und Krisengebieten permanent der Gefahr ausgesetzt. Seit Jahrtausenden gebe es diese Kriegsgewalt gegen Frauen. Oft kämpften sie jahrzehntelang um die Anerkennung ihres Leids. Erst allmählich entwickele sich ein öffentliches Bewusstsein dafür. "Auch in den aktuellen Kriegen und Terroranschlägen sind Frauen besonders von Gewalt betroffen. Es ist ein Erfolg der weitweiten Frauenrechtsbewegung, dass diese Gewalt gegen Frauen mittlerweile thematisiert und ernst genommen wird und internationale Reaktionen hervorruft."
Die ganze Predigt ist unter www.katholikentag.de zu finden.
Der 103. Katholikentag ist am 2. Juni in Erfurt zu Ende gegangen. Mit insgesamt 23.000 verkauften Karten wurden die Erwartungen an die Teilnehmerzahl etwas übertroffen. In ganz Thüringen gehört nur noch etwa ein Viertel der Menschen einer der beiden großen Kirchen an.