Mütterkuren/Mutter - Kind - Kuren
Viele Mütter sind stark beansprucht: zwischen Kindererziehung, Haushaltmanagement und beruflichem Einsatz kommt es oft dazu, dass die Kräfte kleiner werden, der Geduldsfaden kürzer und die Gesundheit darunter leidet. Es bleibt keine Zeit für eigene Interessen und Bedürfnisse. Kann da eine Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahme helfen?
Voraussetzung für eine Bewilligung der Kur durch den Kostenträger ist,
- dass Sie in Erziehungsverantwortung stehen und Ihre Kinder nicht älter als 18 Jahre sind. Für Kinder mit Behinderung gelten keine Altersgrenzen.
- dass Ihre Gesundheit durch Ihre Anforderungen als Person in Erziehungsverantwortung stark belastet ist. Erste Gesundheitsstörungen können Erschöpfung, Schlafprobleme, Magen-Darm-Probleme, Infektanfälligkeit, Kopfschmerzen oder Unruhe- und Angstgefühle sein.
- dass Sie eine Auszeit unter medizinisch-ganzheitlicher Begleitung brauchen, um nicht krank zu werden.
- Ggf. dass zusätzliche Belastungsfaktoren vorliegen, wie Trennung, Trauer, finanzielle Probleme oder Pflege von Angehörigen.
Eine stationäre Maßnahme kann alle vier Jahre angetreten werden. Ausnahmen bestehen nur dann, wenn andere Ursachen für eine erneute Antragstellung vorliegen oder die Lebenssituation eine besonders belastete ist.
Mit oder ohne Kind?
Eine Vorsorgemaßnahme kann als Mütterkur ohne Kinder oder als Mutter-Kind-Maßnahme mit Kindern angetreten werden. Kinder (bis zu einem Alter von 12 Jahren, in besonderen Fällen bis 14 Jahren, für behinderte Kinder gelten keine Altersgrenzen) können an einer stationären Maßnahme teilnehmen, wenn entweder selbst eine Behandlungsbedürftigkeit vorliegt (z.B. Asthma, Neurodermitis, Rückenprobleme) oder die Betreuung nicht anderweitig gewährleistet werden kann.
Eine Mutter-Kind-Kurmaßnahme ermöglicht die Stärkung der Mutter-Kind-Beziehung durch gemeinsame Aktivitäten, bei denen Mutter und Kind ganz neue Seiten aneinander entdecken können. Eine Mütterkur ohne Kinder bietet andere Chancen. Frei von Verpflichtungen können Mütter Abstand gewinnen, sich Zeit nehmen, neue Impulse und Perspektiven finden. Damit die Familie drei Wochen ohne sie auskommen kann, gibt es praktische Unterstützung, über die die Kurberaterin informiert.
Was passiert bei einer Kur?
In der dreiwöchigen, stationären Maßnahme stehen Sie als Mensch und Mutter ganzheitlich im Mittelpunkt. Nach einem ärztlichen Aufnahmegespräch und Aufnahmeuntersuchung erhalten Sie einen individuellen Therapieplan, der auf Ihre gesundheitliche Situation zugeschnitten ist. Zu den Therapien und Angeboten können z.B. physiotherapeutische Maßnahmen, Sportangebote, Gruppengespräche, Entspannungsangebote, Ernährungsberatung, Mutter-Kind-Interaktionstherapie und psychologische Einzelgespräche gehören. Viele Kliniken innerhalb des Müttergenesungswerkes bieten auch Schwerpunktkuren an, u.a. zu Trauer, Angsterkrankungen, Übergewicht.
Ihre Kinder werden während der Vorsorgemaßnahme liebevoll pädagogisch betreut. Schulpflichtige Kinder erhalten schulbegleitenden Unterricht. Wenn die Kinder auch therapiebedürftig sind, erhalten sie ebenfalls medizinische und psychosoziale Therapien.
Unterstützung nach der Kur
Um die Erfolge Ihrer Kur in den Alltag integrieren zu können und bei Bedarf weitere Hilfe in Anspruch zu nehmen, helfen Ihnen die Kurberaterinnen gern weiter. Es können Kontakte zu weiteren Angeboten vor Ort vermittelt werden, z.B. Erziehungsberatung, Selbsthilfegruppen oder Ehe- und Lebensberatung.
Darüber hinaus bieten wir Ihnen Kurnachsorgewochenende an, welches eine Oase im Alltag für Sie sein kann und an die Erkenntnisse der Kur anknüpfen soll.
Einrichtungen des Müttergenesungswerkes
Foto: (c) Müttergenesungswerk