Frauengesundheit - Archiv
Müttergenesungswerk fordert Verlängerung des
Rettungsschirms
30.09.2020
Inzwischen haben die vom Müttergenesungswerk anerkannten medizinischen Vorsorge- und Rehabilitationskliniken wieder die Versorgung aufgenommen. Eine Vollauslastung ist unter den vor Ort geltenden Abstands- und Hygieneanforderungen für Kliniken derzeit jedoch nicht möglich. Gruppengrößen müssen reduziert und Quarantänebereiche freigehalten werden. Hinzu kommen Mehrausgaben durch Corona-bedingte Hygienemaßnahmen (Masken, Desinfektionsmittel, tägliche Reinigungen aller Räumlickeiten) und kurzfristige Absagen aufgrund von Krankheitssymptomen oder erforderlichen Quarantänezeiten.
Eine Verlängerung des „Rettungsschirms“ für die Vorsorge- und Rehabilitationskliniken ist deshalb dringend erforderlich – denn deren finanzielle Situation ist unsicher und existenzbedrohend. Das betrifft dann auch tausende kurbedürftige Mütter mit erheblichen gesundheitlichen Problemen, die keine Kurmaßnahme antreten könnten. Der bisherige Bundesrettungsschirm läuft am 30.9.2020 aus, Kliniken nach §111a (also unsere Mutter-Vater-Kind Kliniken) werden ab morgen nicht mehr über Kurzarbeitergeld und Defizitzahlungen finanziell entlastet und gestützt. Das Müttergenesungswerk fordert eindringlich, den "Rettungsschirm" zu verlängern und die Frist für die Ausgleichszahlungen vom 30.9.2020 um sechs Monate auf den 31.3.2021 zu verlängern.
Auch uns als Landesgeschäftsstelle für Mütter- und Familiengesundheit besorgt sehr, dass der große Bedarf an Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen für Mütter, Väter und pflegende Angehörige schon jetzt nicht gestillt werden kann. Eine Schließung von weiteren Häusern wäre für die Versorgungslandschaft eine weitere, nur schwer aufzufangende Katastrophe.
Im unten stehenden Artikel aus der evangelischen Kurklinik Gode Tied in Büsum berichtet die Leiterin Kathrin Schmidt über den Zustand in den Kliniken und die drohende Schließung, wenn die Ausgleichzahlungen tatsächlich zum 30.09.20 enden sollten.
Hinweisen möchten wir auch auf zwei Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 1.10.2020:
https://www.sueddeutsche.de/politik/mutter-kind-kliniken-ab-jetzt-gibt-es-null-1.5050297
https://www.sueddeutsche.de/politik/kuren-hilfe-fuer-familienhelfer-1.5049947
Aktuelle Petition
Wir bitten um Unterstützung einer aktuellen Petition des Evangelischen Fachverbands für Frauengesundheit e.V. und der Diakonie Deutschlands. Unter dem Titel "Familien helfen, Corona-Rettungsschirm für Kurkliniken verlängern!" wird darauf aufmerksam gemacht, dass Mutter-Vater-Kind-Kurkliniken systemrelevant sind und Unterstützung brauchen. Beteiligen Sie sich gerne mit Ihrer Unterschrift an dieser Petition.
https://www.change.org/FamilienRettungsschirm
Rund 10.400 Unterschriften konnten bereits an Bundesgesundheitsminister Spahn übergeben werden. Der Rettungsschirm für die Kliniken wurde verlängert - wenn auch nicht in der bisherigen und eigentlich benötigten Form, so dass weitere Regelungen erforderlich sind, um den Fortbestand der Kliniken zu sichern. Weitere aktuelle Neuigkeiten zur Petition finden Sie hier.
Zugehörige Dokumente:
2020_PM_MGW vom 10.09.2020 (*.pdf-Datei, 30 KB)
2020_PM_Kurklinik Büsum (*.pdf-Datei, 339 KB)